Unbeschwert
durch den Sommer trotz Blasenschwäche
Bonn, 13.06.16 Schwimmen, Reisen,
draußen sein: Für viele sind das die schönen Seiten des Sommers. Menschen mit
Blasenschwäche können die warme Jahreszeit oftmals nicht so unbeschwert
genießen. Gute Planung, fachliche Beratung und ein paar Tipps können helfen.
Raus
aus den nassen Badesachen
Eine Blasenschwäche muss niemanden vom
Schwimmen abhalten. Frauen, die an plötzlich einsetzendem Harndrang leiden,
sollten aber anstelle eines Badeanzugs besser einen Zweiteiler, also Tankini oder Bikini tragen, weil hier vor allem im nassen
Zustand das Ausziehen schneller geht. Für Menschen, die Inkontinenz-Vorlagen
brauchen, gibt es spezielle Badekleidung, die von herkömmlicher Bademode nicht
zu unterscheiden ist. Wer sich außerdem vor dem Sprung ins Becken den
schnellsten Weg zur Toilette einprägt, ist bestens gewappnet. Wichtig ist es,
sich nach dem Schwimmen sofort umzuziehen, damit der Unterleib nicht auskühlt.
Andernfalls können die Abwehrkräfte geschwächt werden; Keime haben dann
leichtes Spiel, eine Blasenentzündung1 auszulösen.
Leichte
Sommerküche, gewusst wie
Die leichte Sommerküche mit viel Obst und
Gemüse ist bei Blasenschwäche genau das Richtige, denn sie wirkt überflüssigen
Pfunden entgegen und schont somit Beckenboden und Blase. Doch aufgepasst:
Manche Obst- und Gemüsesorten wirken harntreibend und können den Harndrang
verstärken. Dazu gehören Tomaten, Salatgurken, Möhren, Süßkirschen,
Wassermelonen sowie saure Früchte wie Ananas, Orange oder Limette. Dasselbe
gilt für Getränke mit Koffein oder viel Kohlensäure, also Kaffee, schwarzen
Tee, Limonaden und Bier. Ausreichend zu trinken ist bei Blasenschwäche dennoch
wichtig. Andernfalls ist der Urin zu stark konzentriert, reizt die Blase und
der Harndrang nimmt zu. Ideale Durstlöscher sind Früchte- oder Kräutertees, von
denen es mittlerweile unzählige Sorten gibt und die auch kalt gut schmecken.
Mit
Pausen und Waschlappen im Handgepäck
Für Menschen mit Blasenschwäche ist im Urlaub2
ein ausreichendes Angebot an sauberen Toiletten besonders wichtig. Mit ein
wenig Recherche im Internet lassen sich für viele Reiseziele Hinweise zu
öffentlichen Toiletten finden. Desinfektionstücher, feuchte Waschlappen und
eventuell ein Satz Wechselwäsche sollten dennoch im Handgepäck nicht fehlen.
Für die Anreise sollten ausreichend Toilettenpausen eingeplant werden. Wer häufig
zur Toilette muss, sitzt in Reisebus, Zug oder Flugzeug am besten am Gang.
Fachlicher
Rat
Gute Planung und Vorsichtsmaßnahmen sind vor
allem für den Urlaub wichtig. Dennoch gilt: Behandeln ist besser als sich zu
arrangieren. Es lohnt sich daher, den Arzt aufzusuchen und die Vielfalt an
Therapiemöglichkeiten auszuschöpfen. Häufig hilft eine Kombination aus
beckenbodenstärkenden Maßnahmen3, einem gesünderen Lebensstil und –
vor allem bei Dranginkontinenz – Medikamenten, welche die dauerhaft verspannte
Blasenmuskulatur entkrampfen und das eingeschränkte Fassungsvermögen der Blase
vergrößern.
Viele weitere Informationen und praktische
Tipps sowie Vorschläge für Beckenbodenübungen für jedes Alter enthält die
Broschüre „Blasenschwäche bei Frauen“, kostenlos erhältlich beim Bundesverband
für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz e.V. (BGV). Bestelladresse:
BGV e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.frauen-blasenschwaeche.de.
(1)
Tipps
zur Vorbeugung einer Blaseninfektion gibt es unter http://bgv-blasenschwaeche.de/vorbeugung.html
(2)
Eine
Liste mit Tipps für das Reisen mit Blasenschwäche gibt es zum kostenlosen
Download unter http://bgv-blasenschwaeche.de/urlaub.html
(3)
Fünf
Beckenbodenübungen zum Nachmachen gibt es unter http://bgv-blasenschwaeche.de/beckenboden.html