Zumba oder Bauchtanz?

Spaß am Sport trotz Blasenschwäche

Bonn, 05.09.12 Frauen, die ihren Lieblingssport wegen einer schwachen Blase nicht mehr ausüben können, sollten dennoch körperlich aktiv bleiben. Denn eine schlechte Haltung, Übergewicht und schlaffe Muskeln schwächen den Beckenboden und verstärken die Symptome der Blasenschwäche. Wem die klassischen beckenbodenfreundlichen Sportarten zu langweilig sind, kann es auch temperamentvoller haben.

Frauen mit Blasenschwäche profitieren fast immer von einer gezielten Kräftigung ihrer Beckenbodenmuskulatur. Unter kompetenter fachlicher Anleitung regelmäßig durchgeführt, können Beckenbodengymnastik, spezielle Aqua-Fitness oder Pilates die Blasenschwäche in Schach halten oder sogar lindern. Wer zusätzlich etwas für seine Ausdauer tun möchte, hat die Wahl zwischen zahlreichen beckenbodenfreundlichen Sportarten wie Schwimmen, Walking, Wandern und Radfahren.

Wie wäre es mit Bauchtanz?

Frauen, die es temperamentvoller mögen, finden vielleicht Gefallen am Orientalischen Bauchtanz. Die kontrollierten, fließenden Bewegungen rund um den Beckenboden können die dortige Muskulatur unterstützen und kräftigen. „Bauchtanz kann für Frauen mit Blasenschwäche eine schöne Alternative oder Ergänzung zu den gewöhnlichen Übungen im Stand oder auf der Matte sein“, erklärt Diplomsportwissenschaftlerin Sarah Breitbach, Universität Mainz. Zahlreiche Fitness-Studios und Vereine bieten mittlerweile Kurse an, die sich ausdrücklich auch für Frauen eignen, die aufgrund ihres Alters oder ihrer körperlichen Konstitution Hemmungen haben, Sport auszuüben.

Trendsport Zumba bei Blasenschwäche nicht zwangsläufig tabu

Von Sportarten, die viel mit Springen, Aufprallbewegungen, Starts und Stopps verbunden sind, raten Mediziner bei starker Beckenbodenschwäche ab – wie beispielsweise Tennis, Joggen, Squash oder Fußball. Auch die neue Trendsportart Zumba – ein Tanz-Fitnessprogramm nach lateinamerikanischer Musik – ist für Frauen mit Blasenschwäche nur bedingt geeignet. „Eine stark geschwächte Beckenbodenmuskulatur kann den häufigen und schnellen Drehbewegungen beim Zumba vermutlich nicht standhalten“, so Breitbach. Es gibt aber auch gemäßigte Kurse, bei denen die Bewegungen langsamer ausgeführt werden und mit weniger Sprungelementen verbunden sind. Solche Kurse sind für Frauen mit leichten Beckenbodenproblemen durchaus möglich. „Zumba hat den Vorteil, dass jeder nur so gut mitmachen muss, wie er kann“, erklärt Professor Dr. Dr. Perikles Simon, Universität Mainz. „Somit ist dieser Sport selbst für Ungeübte oder Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen eine attraktive Möglichkeit, etwas für Koordination, Kraft und Ausdauer zu tun. Zudem enthält Zumba auch Bewegungselemente, die den Beckenboden zu kräftigen vermögen. Allerdings dürfen der mitreißende Rhythmus und das Tanzen in der Gruppe nicht dazu führen, dass Hüfte und Beckenboden überfordert werden.“

Informationen und praktische Tipps zum Thema Blase und Beckenboden enthält die Broschüre „Blasenschwäche bei Frauen“, kostenlos erhältlich beim Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz e.V. (BGV), Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.frauen-blasenschwaeche.de.